Zum Glück hat es heute Nacht nicht geregnet. Gerädert wachen wir auf den Bänken auf. Die beengte Toilette lädt zu nichts ein und so ist selbst der Begriff Katzenwäsche für unsere Morgentoilette übertrieben.
Da wir in unseren Kleidern geschlafen haben und das Gepäck in den Autos auf der anderen Fähre ist, ist auch ein Wäschewechsel unmöglich.
Wider Erwarten benötigt die Entladung der Fähren nicht den ganzen Tag. Wir teilen uns auf, Claudia, Steffen und Till entscheiden sich für Entspannung. Achim, Bernd und Winfried bestreiten das angekündigte Programm der Gastgeber.
Wir werden auf Zypern herzlichst empfangen. Selbst unser OK wird vom organisierten Programm überrascht.
In Folge beginnt wieder ein Informations-Chaos. Jeder hat einen anderen Stand und keiner weiß Bescheid.
Gegen Mittag geleitet uns eine Polizeieskorte auf der Tour durch den nördlichen Teil der Insel. Der Zeitplan ist eng. Bis zum Nachmittag müssen wir zurück am Fährhafen sein.
Wie schon in Istanbul sind die Straßen für uns gesperrt, Ampeln sind mit zahlreichen Polizisten außer Kraft gesetzt und die Menschen am Straßenrand winken uns zu. Wir fühlen uns wie die Prinzen von Zamunda und sind total geplättet, wie freundlich und herzlich wir auch hier empfangen werden.

In Nikosia werden wir vom Bürgermeister persönlich begrüßt und der Oldtimer-Club veranstaltet uns zu Ehren ein Fest. Wir sind überwältigt! Eine vielköpfige Band spielt auf.
Leider sind wir heute weder geduscht noch frisch gekleidet, so dass wir ausreichend Abstand zu den wohl duftenden und hübsch gestylten Frauen halten müssen. Vielleicht auch gut so. Verbrennt sich schon keiner die Finger.
In einem kleineren Ort erleben wir einen 2. Empfang. Wir erhalten eine Vorführung von Schülern und können ihnen, Gott sei Dank, mit unseren Blöcken und Malstiften eine Freude machen.
Wir erhalten den Auftrag: “Denkt an Zypern und seid Botschafter für unser Land!”

Die Insel ist wunderschön. Ein Glück sind wir zu diesem Umweg gezwungen. Wir kommen gern einmal wieder!
Am Abend wird das Programm – wider Erwarten – nicht mehr geändert.
Die Zyprioten sind gut organisiert und ehe wir uns versehen, sind die Autos wieder auf der Ro/Ro Mersin und wir auf der MS Calypso. Um 21:00 Uhr sind wir bereit zum Auslaufen. Beim Einfahren auf die Fähren erhalten wir ein Update durch das OK: Israel hat die Einreisegenehmigung definitiv zurückgezogen, neues Ziel Port Said in Ägypten. Wir haben keine Infos, was das an Fahrzeit bedeutet und so beginnen die Spekulationen. Wir sind für eine Tagestour ausgerüstet.
Bisher sind wir ca. 4.200 km gefahren und haben je Auto ca. 500 l Super verbraucht. Die Autos funktionieren tadellos. Unsere BMWs sind gern gesehen und bewundert. Auch das professionelle Design wird von Kennern bemerkt.
 Eine 2. Nacht mit Blick in den großen Sternenhimmel.
Es geht nach Port Said in Ägypten.