17.06.2014 (Teil 2)

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Warten vor der Fähre, die die Straße ersetzt

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Einer von vielen Blicken aufs Meer und die entsprechenden Temperaturen

Am Ende eines langen Tages können wir festhalten, wohin die Etappe geführt hat – nach Narvik. Wir waren lange unterwegs, um hierher zu kommen. Die Straße in Norwegen, die E6, ist eine der Hauptverbindungsstraßen von Nord nach Süd (und umgekehrt) in Norwegen. Sie führt – mindestens in dem Teil, den wir gestern befahren haben – einigermaßen an der Nordseeküste mit all ihren Fjorden entlang … und bietet landschaftlich sehr viel Sehenswertes, das sich bei entsprechendem Wetter noch besser genießen ließe. Überhaupt schien sich die Landschaft ab der norwegischen Grenze abrupt zu ändern, war plötzlich rauher, steiler – eine Wohltat für unsere vom Schweden-Wald ermatteten Augen…

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Es geht hinüber

… aber wir waren ja bei der E6, auf der wir insgesamt langsamer voran gekommen sind als an den beiden Tagen zuvor: Wir haben natürlich nicht an jedem vielversprechenden Platz angehalten, um ein Foto zu machen (wir hätten sonst sehr viele, die dann doch wieder irgendwie ähnlich wären und wir hätten noch mehr Zeit gebraucht und noch mehr in der Kälte herum gestanden – und vor allem geht uns beiden die Geduld ab, die ständiges Anhalten braucht). Aber dann sind es mal 20 Minuten vor einem Tunnel, in dem gearbeitet wird. 45 Minuten vor einer Fähre, die die Straße „ersetzt“.

So haben wir uns am Abend gegen 20 Uhr guten Mutes eine bescheidene Unterkunft gesucht, die Bett und warme Dusche bietet – 20 Punkte weg, aber dafür wieder aufgetaut. Hilft ja nix, wenn wir unsere persönlichen Akkus nicht wieder aufladen. Wir sind zwar noch „uHus“, aber auch in unserem  … nennen wir es „fortgeschritten jugendlichen Alter“ spüren wir Grenzen und da machen wir uns doch unsere Lebenserfahrung zu Nutze …

 

Narvik bietet hoffentlich auch im Juni lange Unterhosen. Die gestrige Warnung des Polizisten im Ohr, dass es auf den Lofoten kalt sei, werden wir wohl zum „norwegian shopping“ aufbrechen müssen und uns winterfest machen.

Übrigens: Am andern Morgen ist der Surströmming-Geschmack weg (aber er hat sich tief ins Unterbewusstsein eingebrannt – und beiden geht es so, dass wir ihn immer mal wieder plötzlich in der Nase haben) und inzwischen habe ich auch gehört, dass man ihn auf keinen Fall direkt aus der Dose essen soll (weiß ich!!), sondern dass er erst ausgenommen (!?) und abgewaschen werden muss …. So oder so: Eine einmalig eindrückliche Erfahrung. (Hat man bei uns nicht früher gesagt: „Wer Reval raucht, der frißt auch kleine Kinder …“? Und wer Surströmming isst …?!?)

 

Den Blog zu führen hilft uns, die vielen Eindrücke festzuhalten. Wir merken spätestens am Ende des 4 Tages: Es ist gar nicht einfach, die Tage und Erlebnisse und Eindrücke irgendwie auseinander zu halten.

Und: Wir kriegen mit, dass Viele unser Live-Tracking verfolgen. Das ist klasse und wir freuen uns darüber. Das „Ranking“ verführt natürlich zu sportlichem Ehrgeiz („Warum fahren die nicht gleich über die Fähre, sondern erst nach Narvik?“, „Warum fahren die jetzt nicht weiter?“) und wir freuen uns über alles Mitfiebern. Dass Uli allerdings uns in Arvidsjaur „quasi in die Kaffeetasse geschaut hat“ („doch kein Coffee to go in Arvidsjaur, ihr bewegt euch nicht mehr“), das hat uns dann doch mächtig beeindruckt.

 

Nun geht es zum Frühstück, dann shoppen und dann warten ca. 250 km bis auf die Lofoten auf uns. 250 km ist inzwischen ein Katzensprung, allerdings rechnen wir aufgrund unser bisherigen Norge-Erfahrungen mit 5 Std. Fahrzeit. Schau mer mal …