Die gestrige Etappe endete laut Roadbook am „North Cape“. Als wir dort hoch fuhren, waren erste Teams wieder unterwegs nach Süden – und wir hatten es, wie viele weitere Teams auch so vor: Wozu dort in der Kälte hocken, wo es außer „keine Sicht“, einem Souvenirshop und einer Caféteria nichts gab? „Ab in den Süden“ war die Devise und wir haben sie einigermaßen konsequent umgesetzt, in dem wir aus dem Etappenplan des Roadbooks ungefähr einen Tag nach vorne raus gefahren sind. Nach 837 km haben wir Inari Halt gemacht. Das „offizielle“ Tagesziel der 8. Etappe ist Ivalo – dahin sind es von hier aus grade mal rund 50 km, drei Teams sind sogar schon dort. Das Ziel ist, einen Tag Zeit in St. Petersburg zu haben und gemeinsam in Russland eine Aufgabe zu erfüllen.

Wir sind also seit gestern in Finnland: Wieder zurück in der €-Zone. Die Währung hat sich also geändert, wir sind in einer anderer Zeitzone (+1) – aber eines ist doch gleich geblieben: Das Wetter! Es präsentiert sich verlässlich schlecht. Bernd bemerkte gestern nüchtern: „Jetzt sind wir 400 km nach Süden gefahren und das Wetter ist immer noch gleich … es muss ich um eine größere Schlechtwetterfront handeln!?“

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Die erste Woche „Baltic Sea Circle“ liegt hinter uns. Es sind sehr viele Eindrücke. Ein wesentlicher Eindruck ist der, dass wir sehr wenige Menschen „draußen“ gesehen oder gar getroffen haben – und wenn, dann eben kurz im Rahmen unserer vom Roadbook gestellten Aufgaben. Da mag das unwirtliche Wetter beteiligt sein. Oder die Beobachtung: laut Karte konnten wir sehr oft einen Ort erwarten (in SWE, N, FIN) und haben zunächst ein Tempolimit und dann auch ein „Ortsschild“ gesehen – aber rechts und links der Straße eben doch wie vorher schon und nachher wieder: Bäume. Dass der Ort zu Ende ist zeigt dann die Aufhebung der Tempobeschränkung an. Der durchschnittliche Skandinavier begegnet uns höchstens und selten im Auto (bevorzugt mit Dachbox – wir wüssten gerne, was da transportiert wird) oder LKW fahrend auf der Straße.

Damit es nicht untergeht Wir sind in Norwegen mehrfach in Tunnels „unter dem Meer“ durchgefahren (Steigung bzw. Gefälle zT 10%). Und in Tromsö sind wir durch einen unterirdischen Kreisverkehr getuckert. Die ersten 50 km in Finnland haben wir eine Straße genutzt, die ein paar Kilometer geradeaus führt, dann einen leichten Knick macht um wieder kilometerweise geradeaus zu führen … allein die Streckenführung ließ ein paar Rückschlüsse auf die Besiedlung zu.

Highlight des Tages gestern: finnisches „Reindeersteak“ (Rentiersteak, auf Finnisch „Poron …. und ein langes unaussprechliches Wort) – übertraf deutliche das norwegische „Whale Stew“ (Walgulasch) vom Vortag. Das war ein toller Empfang in Finnland.

Nun geht’s zum Frühstück und dann in das Abenteuer Russland.